Die vorläuigen Jahresdaten zeigen noch keine Auswirkungen der US-Sanktionen. Es bleibt spannend.
Die Europäische Union exportiert und importiert Weine in einem erheblichen Umfang. Berechnet auf Basis vorläufiger Jahresdaten für 2019 hat die EU im gerade abgeschlossenen Kalenderjahr insgesamt 23,9 Mio. Hektoliter Wein exportiert und 13,8 Mio. Hektoliter importiert. Im Saldo wurden also fast 75 Prozent mehr Weine
im außereuropäischen Ausland abgesetzt als von dort in die EU importiert. Wertmäßig fällt der Überschuss noch deutlicher aus, da den 12,1 Mrd. Euro für die Weinexporte ein Importwert von »lediglich« 2,7 Mrd. Euro gegenübersteht.
Die Gesamtentwicklung des Weinaußenhandels der EU seit 2003 bis heute belegt, dass sich die Weinexportmenge der EU über diesen langjährigen Zeitraum verdoppelt und der Exportwert sogar fast verdreifacht hat.
Der wichtigste Zielmarkt für den EU-Weinexport sind die USA
Dr. Klaus Rückrich, DWV-Fachmann für Zahlen und Daten
Vergleicht man die vorläufigen Jahresergebnisse aus 2019 mit jenen aus 2018 fällt auf, dassdie Exportmenge um 5 Prozent und der Exportwert um 4 Prozent gestiegen ist. Parallel dazu wurde 2 Prozent weniger Wein importiert, dessen Wert aber um 1 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro gestiegen ist.
Der nach wie vor wichtigste Zielmarkt für den EU-Weinexport sind die USA. Jede vierte Flasche Wein aus der EU geht auf diesen Markt, der rund ein Drittel des EU-Exportwertes generiert. Welchen Effekt die aktuellen US-Handelssanktionen auf die Weinexporte der EU haben, lässt sich aus dem Gesamtergebnis der EU-Weinexporte für 2019 noch nicht ablesen, da die EU-Weinausfuhren im Vorjahresvergleich sogar zugelegt haben. Vielleicht kompensieren verstärkte Exportanstrengungen in andere Destinationen die eigentlich auf dem US-Markt zu erwartenden Verluste oder die Außenhandelsstatistik hinkt erfassungsbedingt der Entwicklung hinterher. Es bleibt daher spannend bis die endgültigen Ergebnisse für das Jahr 2019 veröffentlicht und somit tiefer gehende Einblicke möglich sind.