Erfolgreiche Interessenvertretung funktioniert nur mit einem engagierten Ehrenamt. Auch in 2023 brauchen wir Ihren Einsatz, um den Weinbau zukunftsfähig zu machen!
Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation. Vor wenigen Tagen ging ein weiteres Krisenjahr zu Ende. Täglich waren wir mit Bildern der Zerstörung und des Leids der geflüchteten Familien sowie den wirtschaftlichen Folgen konfrontiert. Unsere Betriebe wurden nicht nur aufgrund der wirtschaftlichen Folgen des Krieges – massive Steigerung der Produktionskosten und Lieferengpässe – vor große Herausforderungen gestellt; auch politische Entwicklungen unter anderem im Bereich des Pflanzen- und Naturschutzes beschäftigten uns im vergangenen Jahr intensiv.
Was erwartet uns im Neuen Jahr? Sicherlich werden die Anforderungen an unsere Winzer durch Politik und Gesellschaft in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimawandel weiter steigen. Das Thema Pflanzenschutz hatte nicht zuletzt durch die Kommissionsvorschläge zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln und zur Wiederherstellung der Natur im vergangenen Jahr besondere Brisanz erhalten. Es wird auch im Jahr 2023 unsere umfangreiche Interessenvertretung erfordern. Nur so können die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes gesichert und drohende faktische Berufsverbote verhindert werden, die aus den geplanten umfangreichen Anwendungsverboten und hohen Reduktionszielen resultieren. In diesem Zusammenhang werden wir uns weiterhin intensiv für die Zukunft des Bioweinbaus einsetzen.
Auch das Thema Alkoholpolitik wird uns weiter stark beschäftigen. Unser Berufsstand muss noch stärker für seine Eigenverantwortung im Bereich der Prävention von Alkoholmissbrauch durch Aufklärung sensibilisiert werden. Nur so können umfangreiche Restriktionen verhindert werden.
Die Digitalisierung der Weinbranche, unter anderem im Zusammenhang mit den neuen Verpflichtungen hinsichtlich der ab Ende 2023 obligatorisch werdenden Nährwert- und Zutatenkennzeichnung, steht als Dauerthema ebenso auf der Agenda.
Zahlreiche Themen, bei denen die Verbände im Rahmen ihrer Interessenvertretung für die Weinbranche wiederum die Unterstützung des Ehrenamtes brauchen! Nur mit glaubwürdigen und kompetenten Ansprechpartnern aus der Praxis kann das Hauptamt eines Verbandes erfolgreiche politische Arbeit leisten. Es ist wichtig, dass der Berufsstand mit praktischen Beispielen der Politik bei der Folgenabschätzung ihrer Gesetzgebungsvorschläge behilflich ist.
In Deutschland engagieren sich 31 Millionen freiwillig und leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Auch Ihr Ehrenamt hat durch seinen intensiven Einsatz im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag für unseren Berufsstand geleistet. Nur mit Ihrer Hilfe konnten der Politik beispielsweise die weitreichenden Folgen von Pflanzenschutzverboten in Schutzgebieten für ganze Regionen verdeutlicht werden. Dafür möchte ich Ihnen allen persönlich DANKE sagen und Sie animieren, uns weiter bei wichtigen Themen wie der Alkoholpolitik oder dem Pflanzenschutz auch direkt in der Kommunikation mit der Politik zu unterstützen. Wir brauchen auch im Jahr 2023 Ihren Einsatz in Arbeitskreisen, bei der Mitarbeit an zukunftsweisenden Projekten und bei der Vorbereitung unserer Positionen durch Ihre praktische Einschätzung. Ich hoffe, dass wir auch die junge Winzergeneration motivieren können, die Zukunft des Weinbaus durch verbandliche Aktivität noch intensiver mitzugestalten.
Ich hoffe, dass Sie über Weihnachten etwas Zeit hatten, Kraft zu tanken, um sämtliche anstehenden Herausforderungen angehen zu können. Ich baue auch in 2023 auf Ihren Rückhalt und Ihre Unterstützung und wünsche Ihnen und Ihren Familien Gesundheit und das nötige Maß an Optimismus für einen guten Start ins Neue Jahr.
Ihr
Christian Schwörer