DWV begrüßt geplante Neuausrichtung des Bezeichnungsrechts

Herkunftsprofilierung als zentraler Baustein der Referentenentwürfe zur Reform des Weingesetzes und der Weinverordnung

Bonn Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat heute zwei Entwürfe zur Reform des deutschen Weinrechts vorgelegt und damit den offiziellen Konsultationsprozess mit Verbänden und Ländern eingeleitet.

Mit diesen Entwürfen hat das Ministerium insbesondere dem Bestreben der Wirtschaft entsprochen, das Weinrecht stärker am herkunftsorientierten Ansatz des Unionsrechts auszurichten. Jede Herkunft soll für ein klares Profil stehen. Hierzu soll entsprechend dem Grundsatz „je kleiner die Herkunft, desto höher die die Qualität“ eine Herkunftspyramide in den Gebieten geschaffen werden. Aber auch unterhalb der Herkunftspyramiden der Gebiete soll es Veränderungen geben: so sollen für „Deutschen Wein“, künftig weitere Rebsortenangaben zulässig sein. Während auch bei Weinen mit geschützter geografischer Angabe („Landwein“) Einschränkungen aufgehoben werden sollen, werden hinsichtlich der Angabe kleinerer geografischer Angaben bei Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung Vorgaben festgelegt, die mit steigender Herkunftsstufe höhere Qualitätsanforderungen stellen. Im oberen Bereich der Pyramide sind als bundeseinheitliche Kriterien Mindestmostgewicht sowie Vermarktungszeitpunkt (Ortsweine und Lagenweine) und eine von den Gebieten festzulegende Beschränkung des Rebsortenportfolios (Lagenwein) vorgesehen. Die Gebiete sind aber frei, ihre Gebietsprofile selbständig auszuarbeiten, indem sie weitere Kriterien in ihren Lastenheften vorsehen.

DWV-Präsident Klaus Schneider und DWV-Generalsekretär Christian Schwörer zeigten sich sehr erfreut, dass mit der Veröffentlichung endlich der nächste Schritt auf dem Weg zur Errichtung eines qualitätsorientierten Herkunftssystems gemacht wurde: „Mit dem neuen Weinbezeichnungsrecht soll insbesondere mehr Klarheit und Orientierung für den Verbraucher geschaffen werden, für den Erzeuger soll eine gesetzliche Möglichkeit geschaffen werden, sich zu profilieren, ohne dass er auf alternative Systeme ausweichen muss. Wir erhoffen uns bessere Vermarktungschancen für unsere deutschen Winzer.“

Zügig soll die Reform nun vorangehen. Der Deutsche Weinbauverband wird daher die Details und die weiteren Inhalte der Reform zeitnah in seinen Gremien beraten.

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